Haie,
die hirnlosen Allesverschlinger
Es
ist ja nichts neues, dass es immer die Haie sind, die in den Filmen
als böse Bestie dargestellt werden, aber dieser Film hat nun
wirklich den Vogel (oder besser gesagt den Hai)
abgeschossen.
Inhaltlich war 'raging sharks' alles andere als ein
Paradebeispiel...
Zur
Story:
Nach
zehn Jahren in Diensten der Meeresforschung möchte Dr. Mike Olsen
das Dasein in der mobilen Unterwasserstation an den Nagel hängen und
das Privatleben genießen. Daraus wird jedoch nichts, als ein, entgegen typischer Gepflogenheiten, aus mehreren Arten rekrutiertes,
aggressives Haifischrudel die Crew seiner alten Station gezielt ins
Visier nimmt. An Bord eines Militärunterseebootes eilt Dr. Olsen zur Hilfe, denn auch seine Frau befindet sich in dem bedrohten Unterwasserlabor.
Der
Film beginnt in den Weiten des Alls, ein Raumschiff gleitet
geräuschlos über den Bildschirm, ein Zweites nähert sich aus der
gegenüberliegenden Richtung. Eine Explosion zerreißt Teile der
Schiffe als sie kollidieren und ein Zylinder, die Fracht eines der
Raumschiffe, stürzt auf die Erde hinab und versinkt nach einem
langen, feurigen Sturz im Meer.. bitte WAS?!
Zwei Raumschiffe, die im
Weltall kollidieren?? Mal abgesehen davon, dass ich einen Film über
Haie schaue und die Raumschiffe völlig fehl am Platze sind, gibt es
im Weltall doch nicht nur eine 'Straße', sodass die Schiffe
eigentlich problemlos aneinander vorbei fliegen könnten. Was mich
ebenso verwirrt ist, dass der Behälter in der Schwerelosigkeit des
Alls zur Erde hinab stürzt, obgleich er aufgrund der enormen
Entfernung nicht Opfer der Erdanziehungskraft hätte werden können.
Den
Eintritt in die Atmosphäre übersteht der Behälter ohne
Schwierigkeiten und stürzt dann ohne den geringsten Kratzer ins
Meer. 5 Jahre später beginnen die einheimischen Haie unberechenbar
zu werden, Schuld trägt daran der Inhalt dieses Zylinders. Warum es
fünf Jahre bis zu der Veränderung benötigt hat und wie das
orangene Zeug (irgendwas mit Kaltfusion), wo der Zylinder doch
unbeschadet am Meeresgrund angekommen ist, in die Haimägen gelangen
konnte, ist und bleibt mir ein Rätsel.
Die
nahegelegene Unterwasserforschungsstation, die Oshona, welche in
einigen Hundert Metern Tiefe verankert und durch zwei dicke Kabel mit
der Oberfläche verbunden ist (wegen der Elektrizität und dem
Sauerstoff nehme ich an... sicher gesagt wurde es nie), wird
schließlich von ungewöhnlich vielen Haien belagert und die
Wissenschaftler, welche zum Arbeiten unter Anderem nach draußen
müssen, schlussendlich angegriffen - um nicht zu sagen, in zwei bzw.
mehrere Teile zerbissen.
Als
wäre das nicht genug, kappen die Haie die Verbindung zur Oberfläche,
indem sie kurzerhand die Kabel zerbeißen. Ich weiß, dass weiße
Haie – die Tierchen sahen für mich stark danach aus – eine hohe
Beißkraft haben, aber ein Stahlkabel mit Gummiummantelung mit ein
paar Bissen?! Sicher nicht. Aber in Filmen wird eben doch immer
wieder das Unmögliche möglich gemacht.
Nachdem
nun die Sauerstoffversorgung zusammengebrochen ist, muss einer der
Überlebenden „raus“, um auf Notfallreserve umzuschalten. Warum
sich der Schalter für den Notfallsauerstoff außerhalb des Labors
befindet ist ein weiteres Rätsel, welches ich nicht zu lösen
vermochte.
Irgendwann,
als ausreichend Mitarbeiter zerfleischt wurden, taucht ein U-Boot der
Marine auf, welches zur Hilfe gerufen wurde, allerdings hierauf nicht
vorbereitet ist. Dennoch wird eine Rettungsaktion gestartet, nicht
ahnend, dass ein Mitglied der Rettungsgruppe vom militärischen
Geheimdienst ist und das Geheimnis um den außerirdischen Fund um
jeden Preis geheim halten will.. Haifilm, wir erinnern uns?!
Weiterhin
wird ein Taucher nach dem anderen zur Station geschickt, um wer weiß
was zu tun, obwohl man weiß, dass dort eine ganze Armee von
hungrigen Haien lauert. Wenn man schon so eine Selbstmordaktion
plant, und das, wie gesagt, nicht nur einmal, warum denkt man dann
nicht daran, mal eine hübsche Waffe mitzunehmen, um den Raubfischen
unter Wasser den Hintern wegzuschießen?
Nach
weiteren unzählig zerfetzten Menschen schaffen es Dr. Mike Olsen und
der Geheimagent in das Labor, in welchem sich Zweiterer
schlussendlich zu erkennen gibt und, da die Forschungscrew gegen
seine Anweisungen zur Bergung des Zylinders und die Geheimhaltung
sträubt, beginnt Jagd auf diese zu machen. Der
Höhepunkt an Unglaubwürdigkeit kam zum Schluss, nachdem sich die
letzten zwei Überlebenden (natürlich Dr. Mike Olsen und Linda
„Schatzi“ Olsen) des Geheimagenten entledigt haben und eines der
außerirdischen Raumschiffe in Grundnähe 'landet' und zwei Aliens
aussteigen um den Zylinder zu bergen, ohne von den Haien auch nur
schief angeglotzt zu werden.
Es
gibt unzählige Logikfehler. So zum Beispiel befindet sich die
umlagerte Forschungsstation zwar in mehreren hundert Metern Tiefe,
die Haie schwimmen aber direkt unter der Wasseroberfläche (Die
Haiaufnahmen stammen teilweise aus völlig anderen Filmen, wie auch
aus Dokumentationen und wurden einfach nur reinkopiert, wobei
dieselben Szenen auch gerne mehrfach verwendet wurden). Sehr
verwunderlich waren auch die Laute der Haie. Sie gaben Geräusche von
sich, die man eigentlich nur von Mischlingsabkömmlingen aus Grizzly
und Schäferhund erwartet hätte.. Haie sind lautlose Jäger und das
macht Sinn. Wieso sollte der Hai sich ankündigen? Etwa nach dem
Motto:"Sprich dein Gebet, ich komm jetzt und fress dich." ?
Warum
im Unterwasserlabor fröhlich geraucht wird, obwohl die Luft eh knapp
ist, bleibt Geheimnis des Regisseurs. Warum mutierten nach Abwurf der
außerirdischen Fracht eigentlich nur die Haie? Warum gibt es keine
Monsterwale, Killerdelphine, Horrorseepferdchen oder Gruselmuscheln?
Zu den Aliens will ich mich hier mal gar nicht mehr äußern.
Die
Darsteller sind schon unglaubwürdig genug, wenn sie zum Teil hübsche
kleine Mädchen mit Zöpfchen und schulmädchen Outfit verkörpern,
die gleichzeitig Meeresbiologen sein sollen. Die Schauspieler könnte
man bestenfalls als unattraktiv bezeichnen, schlimmstensfalls als
ganz einfach untalentiert. Das Wort Schlampe fällt in jedem dritten
Satz. Und wenn sie es dann nicht einmal fertig bringen, ein simples
„Oh nein“ oder „Oh scheiße“ authentisch herauszurufen,
rutscht der Film komplett ins Lächerliche ab. Da kann dann selbst
folgender unglaublich intelligenter Dialog „Ich geh raus!“ –
„Ich komm mit!“ – „Nein!“ – „Du brauchst mich.“ –
„Nagut!“ nichts mehr retten.
Der
gesamte Plot ist so konfus und voller offener Fragen, dass man schon
bald versucht, auch das letzte bisschen Hirn aus seinem Kopf zu
verbannen und einfach nur die Bilder anzusehen.
Wo
soll man da noch was Gutes finden? Die Musik war grauenvoll und es
ist reinste Zeitverschwendung, sich diesem Schrott überhaupt
anzusehen. Alles war irgendwie schonmal da, nur irgendwie um Welten
besser.
Den Film als B-Movie zu bezeichnen, wäre schon
grenzwertig, wenn es Z gäbe, wäre er dort allemal gut aufgehoben.
Finger weg! Falls euch jemand den Film schenken sollte, fragt bitte,
ob die Person euch schaden will. Habt ihr den Film bereits, verbrennt
ihn! Aber wer darüber lachen kann, dass Aliens im Ozean über einer
orange-glühenden Kapsel tanzen, Dialoge wie "Du Schlampe, wir
haben keinen Sauerstoff mehr also gib mir eine Zigarette."
bereichernd findet und gern sieht, wie Haie mit Löwengebrüll an
Kabeln herumnagen ... nun denn, viel Spaß. Allen Anderen kann ich nur raten, einen großen Bogen um diesen Film zu machen. Grauenhaft.